Die Methode
der Fishbowl-Diskussion fand ich sehr spannend und darum wollte ich sie in
meinem Praktikum selbst einmal durchführen.
Was ist überhaupt
eine Fishbowl-Diskussion und in welchen Situationen ist sie geeignet?
Zu Beginn
wird eine möglichst offene Frage definiert, welche nicht nach einer richtigen
oder falschen Antwort verlangt, sondern nach dem Verständnis zu einem Thema
fragt. Je kritischer die Frage, desto besser eignet sie sich für die
anschliessende Aufgabe.
Die
Teilnehmenden bekommen Zeit zur Vorbereitung, so dass danach eine aktive
Diskussion starten kann. Sie werden dazu gebeten, sich mit der Fragestellung
intensiv auseinander zu setzten und Argumentationen hinsichtlich des
vorgegebenen Themas zu formulieren. Hierzu könnte auch Literatur verwendet bzw.
bereit gelegt werden.
Je nach
Gruppengrösse werden zwischen 3-8 Personen gebeten, sich in einen Stuhlkreis in
die Mitte zu setzen – in den Fishbowl. Die restlichen Teilnehmenden platzieren
sich um diesen kleinen Personenkreis herum und verfolgen die Diskussion im
Innenkreis. Die im Aussenkreis Sitzenden haben die Möglichkeit durch Aufstehen
sich bemerkbar zu machen und so mit einer Person des Innenkreises abzutauschen. Ansonsten sind sie ruhig und ausschliesslich Zuhörer. Wenn ein Wechsel zwischen Aussen- und Innenkreis stattfindet, ist zu beachten, dass die Diskussion nicht unterbrochen wird, indem jemand
seinen Satz nicht mehr beenden kann. Zudem sollten immer genügend Personen im
Innenkreis sitzen (d.h. mindestens zwei), so dass die Diskussion niemals ganz
abgebrochen wird.
Dieses
Verfahren ist vor allem für kritische Auseinandersetzungen mit einem Thema oder
einer Theorie geeignet. Durch die Diskussion findet einen regen Austausch statt
und Perspektivenwechsel werden ermöglicht. Indem sich jeder frei äussert und
seine Meinung preisgibt, wird das Thema aus verschiedenen Positionen
betrachtet.
Für die
Durchführung der Fischbowl muss ca. 15-20min eingerechnet werden.
Aus welchem
Grund soll eine solche Methode überhaupt im Unterricht eingesetzt werden?
- Es fördert die selbstständige Auseinandersetzung der Lernenden mit
einem Thema.
- Die Eigenaktivität ist hierbei besonders hoch.
- Eine Reflexion wird im Diskussionsverlauf angeregt.
- Und ein Theorie-Praxis-Bezug kann leicht hergestellt werden.
Ich habe
diese Methode in meinem Unterricht für eine Reflexion zu einem durchgeführten
LernJob eingesetzt, was ich im Nachhinein nicht als optimal erachte. In Zukunft würde ich diese Methode
vor allem für hitzigere Themen auswählen. Ich könnte mir vorstellen, dass diese
Methode für die Vorbereitung für einen Erörterungsaufsatz sehr dienlich sein
kann (hier: Deutschunterricht). Dabei ist aber zu beachten, da solche Themen
meist besonders emotional geladen sind, dass es sich nicht zu einem Streitgespräch
entwickelt.
Ich habe zu Beginn die Spielregeln klar aufgestellt und wenn diese
gebrochen wurden, in die Diskussion eingegriffen. Ich erhielt von meiner PLP
die Rückmeldung, wie bedeutsam diese Einführung war, denn ohne klare Regeln gelingt
eine Fishbowl-Diskussion meist nicht besonders gut. Rahmenbedingungen müssen
gesetzt und der Fishbowl sollte moderiert werden, damit jede Schülerin/jeder
Schüler im Innenkreis zu Wort kommt und das Gespräch auf einer
sachlich-konstruktiven Ebene bleibt.
Der Fishbowl kann sehr vielseitig eingesetzt werden. Wie im Video zu sehen ist, wird der Fishbowl auch bei Konferenzen genutzt.
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