Freitag, 25. April 2014

Fishbowl

Die Methode der Fishbowl-Diskussion fand ich sehr spannend und darum wollte ich sie in meinem Praktikum selbst einmal durchführen.
Was ist überhaupt eine Fishbowl-Diskussion und in welchen Situationen ist sie geeignet?
Zu Beginn wird eine möglichst offene Frage definiert, welche nicht nach einer richtigen oder falschen Antwort verlangt, sondern nach dem Verständnis zu einem Thema fragt. Je kritischer die Frage, desto besser eignet sie sich für die anschliessende Aufgabe.
Die Teilnehmenden bekommen Zeit zur Vorbereitung, so dass danach eine aktive Diskussion starten kann. Sie werden dazu gebeten, sich mit der Fragestellung intensiv auseinander zu setzten und Argumentationen hinsichtlich des vorgegebenen Themas zu formulieren. Hierzu könnte auch Literatur verwendet bzw. bereit gelegt werden.
Je nach Gruppengrösse werden zwischen 3-8 Personen gebeten, sich in einen Stuhlkreis in die Mitte zu setzen – in den Fishbowl. Die restlichen Teilnehmenden platzieren sich um diesen kleinen Personenkreis herum und verfolgen die Diskussion im Innenkreis. Die im Aussenkreis Sitzenden haben die Möglichkeit durch Aufstehen sich bemerkbar zu machen und so mit einer Person des Innenkreises abzutauschen. Ansonsten sind sie ruhig und ausschliesslich Zuhörer. Wenn ein Wechsel zwischen Aussen- und Innenkreis stattfindet, ist zu beachten, dass die Diskussion nicht unterbrochen wird, indem jemand seinen Satz nicht mehr beenden kann. Zudem sollten immer genügend Personen im Innenkreis sitzen (d.h. mindestens zwei), so dass die Diskussion niemals ganz abgebrochen wird. 
Dieses Verfahren ist vor allem für kritische Auseinandersetzungen mit einem Thema oder einer Theorie geeignet. Durch die Diskussion findet einen regen Austausch statt und Perspektivenwechsel werden ermöglicht. Indem sich jeder frei äussert und seine Meinung preisgibt, wird das Thema aus verschiedenen Positionen betrachtet.
Für die Durchführung der Fischbowl muss ca. 15-20min eingerechnet werden.


Aus welchem Grund soll eine solche Methode überhaupt im Unterricht eingesetzt werden?
-        Es fördert die selbstständige Auseinandersetzung der Lernenden mit einem Thema.
-        Die Eigenaktivität ist hierbei besonders hoch.
-        Eine Reflexion wird im Diskussionsverlauf angeregt.
-        Und ein Theorie-Praxis-Bezug kann leicht hergestellt werden.

Ich habe diese Methode in meinem Unterricht für eine Reflexion zu einem durchgeführten LernJob eingesetzt, was ich im Nachhinein nicht als optimal erachte. In Zukunft würde ich diese Methode vor allem für hitzigere Themen auswählen. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Methode für die Vorbereitung für einen Erörterungsaufsatz sehr dienlich sein kann (hier: Deutschunterricht). Dabei ist aber zu beachten, da solche Themen meist besonders emotional geladen sind, dass es sich nicht zu einem Streitgespräch entwickelt.
Ich habe zu Beginn die Spielregeln klar aufgestellt und wenn diese gebrochen wurden, in die Diskussion eingegriffen. Ich erhielt von meiner PLP die Rückmeldung, wie bedeutsam diese Einführung war, denn ohne klare Regeln gelingt eine Fishbowl-Diskussion meist nicht besonders gut. Rahmenbedingungen müssen gesetzt und der Fishbowl sollte moderiert werden, damit jede Schülerin/jeder Schüler im Innenkreis zu Wort kommt und das Gespräch auf einer sachlich-konstruktiven Ebene bleibt.

Der Fishbowl kann sehr vielseitig eingesetzt werden. Wie im Video zu sehen ist, wird der Fishbowl  auch bei Konferenzen genutzt.

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