Montag, 16. Juni 2014
Selbstreflexion
Was wird mir über
mich und mein Lernen bewusst, wenn ich das E-Protfolio „studiere“?
Wenn ich mein E-Portfolio betrachte, fällt mir auf, dass ich
in diesem Modul sehr vielseitig gearbeitet habe. Das eigenständige und
intensive Arbeiten an meinem eigenen Lernblog, das Visualisieren vonLerninhalten sowie das Erstellen von einem LernJob sehe ich als sehr zentral
an. Der Blog begleitete mich zwei Semester lang. Darin bereitete ich die Stoffe
aus dem Unterricht nochmals auf, fasste gelesene Texte zusammen und reflektierte
über neu Gelerntes. Obwohl er sehr zeitaufwändig war, erachte ich es als sehr
sinnvoll und gewinnbringend. Neue Inhalte zu hören, ist das Eine, Repetition
und Reflexion das Andere. Das Visualisieren von Unterrichtsinhalten hat uns
quasi durch den ganzen Kurs begleitet und hat mir sehr gefallen. Ich bin ein
visueller Lerntyp und deshalb erachte ich solche Poster als lernförderliche.
Sie schaffen Klarheit. Ich sehe darin aber auch einen grossen Nachteil. Das
erstellen eines ansehnlichen Plakats benötigt viel Zeit und es kann meist nur
einmal genutzt werden. Das Erstellen des LernJobs fand ich sehr spannend. Dank
dieser Übung wurde mir klar, was der Unterschied zwischen einem LernJob und
einem normale Arbeitsauftrag ist.
Des Weiteren fällt mir auf, wenn ich mein E-Portfolio
studiere, dass der Unterricht mit einigen Exkursionen aufgelockert wurde. Die
Besuche bei CYP, Brüggli, SBW, Stadler Rail und FaGe Spital Müsterlingen waren
spannend und ich erhielt einen breiten Einblick in die Arbeitswelt.
Was habe ich in Bezug
auf meine persönlichen Lernziele erreicht?
Mein Ziel war es, den Unterschied zwischen gymnasialem
Unterricht und Unterricht an Berufsmaturitätsschulen zu erkennen. Ich ging an
einem Gymnasium zur Schule und deshalb weiss ich mehr oder weniger, wie dieser
Unterricht abläuft. Eine Berufsmaturitätsschule habe ich jedoch nie besucht und
darum erhoffte ich mir vom BP-Modul, dass mir der Unterrichtsstil von
Berufsmaturitätsschulen näher gebracht wird. Einiges habe ich gelernt,
einerseits durch das selbständige Lesen der BP-Lektüren, andererseits durch die
Exkursionen. Dennoch hätte ich mir gewünscht, das diese Differenzen noch mehr
herauskristallisiert werden. Dies hätte mit einer Aufarbeitung und Besprechung
der Bücher „Unterricht – Berufsmaturität“ und „Berufsbildung in der Schweiz“
umgesetzt werden können.
Wie hat sich meine
Motivation im Verlauf der Ausbildung geändert?
Einige Arbeitsaufträge haben mich sehr motiviert (LernJob,
Visualisierungen, Interview mit einer Berufslernenden), andere weniger
(Fallstudie, Pecha Kucha). Meine Motivation hängt sehr stark davon ab, wie
gewinnbringend ich einen Arbeitsauftrag für die Zukunft, also mein eigenes
Unterrichten, erachte und wie gerne ich etwas erledige. Zeichnen und Gestalten
ist für mich beispielsweise eine Passion und deshalb hat mir dieser Teil des
Kurses besonders gut gefallen. In meinem Erfahrungspraktikum habe ich auch
gleich ein Plakat zur Erklärung einer Puzzlegruppenarbeit benutzt. Auch
LernJobs oder Arbeitsaufträge mit integrierten Interviews kann ich mir im
Schulalltag sehr gut vorstellen. Je mehr ich mich mit dem
Berufsmaturitätsunterricht auseinander gesetzt habe, desto spannender empfand
ich die Konstellation, in welcher Berufslernende sich aufhalten. Die
Kombination aus Betrieb, Berufsfachschule, dritter Lernort und Berufsmaturität
erachte ich einerseits als grosse Herausforderung für Lernende. Andererseits
erkenne ich darin die Vielfalt von Lernangeboten.
Da es mich sehr interessiert, mehr über den Unterricht an
Berufsmaturitätsschulen zu erfahren, habe ich mich entschlossen, mein zweites
Praktikum an eine BM zu absolvieren. Ich bin sehr gespannt darauf.
Welche persönlichen
Faktoren haben mich in meinem Lernprozess gefördert? Welche behindert? Wie bin
ich damit umgegangen?
Das Interesse an Visualisierungen hat meinen Lernprozess
sehr gefördert. Ich übernahm in der Gruppenarbeit gerne die Gestaltung von
Plakaten. Auch die Lernjobs haben mir sehr zugesagt, da ich es befürworte, wenn
Schülerinnen und Schüler selbstständig und kreativ arbeiten können.
Der lösungsorientierte Ansatz bei Coaching und Beratung
finde ich sehr spannen. Ich habe Erziehungswissenschaften studiert und während
meines Bachelorstudiums viel über Beratungen gelernt. Dabei haben wir den
klientenorientierten Ansatz näher unter die Lupe genommen. Es zeigte mir auf,
dass unterschiedliche Beratungsmethoden sinnvoll sein können, je nach Situation
und Kontext. Auch habe ich erkannt, dass diese Ansätze für mich zu totalitär
sind. Eine Kombination von verschiedenen Ansätzen würde ich als
gewinnbringender und hilfreicher erachten.
Welche Kompetenzen
konnte ich erweitern, ergänzen? Welche neu erwerben?
Wie ich bereits weiter oben erwähnt habe, bereitet mir
Zeichnen und Gestalten viel Spass. Bis anhin habe ich aber noch nie mit
schemenhaften Figuren und symbolischen Gegenständen im gestalterischen Bereich
gearbeitet. Ich habe sehr viel dazu gelernt, wie man mit wenig Strichen, viel
aussagen und damit Klarheit erzeugen kann.
Durch die vielen Exkursionen, das Interview und den Pecha
Kucha LernJob kam ich mit einigen Berufslernenden in Kontakt. Dies ermöglichte
mir einen guten Einblick in das vielseitige Lernen eines Berufsschülers/einer
Berufsschülerin. Ich habe gelernt, was es heisst an drei bis vier Lernorten
(vier mit BM) ausgebildet zu werden und wie wichtig die Verknüpfung von Praxis-
und Theorie-Wissen ist.
Wie hat sich der
Lernprozess auf meine Unterrichtspraxis ausgewirkt?
Weitere Kompetenz habe ich durch den LernJob gelernt.
Folgende Fragen werde ich nun immer wieder aufwerfen, wenn ich einen
Arbeitsauftrag gestalten werde: Wird das Vorwissen ausreichend aktiviert? Haben
die Schülerinnen und Schüler alle nötigen Informationen, um selbstständig
arbeiten zu können? Sind alle Aufträge klar formuliert? Lassen sie individuelle
Lösungsstrategien zu? Wir über den Lernprozess reflektiert? Solche Fragen
müssen nicht nur beim Formulieren eines LernJobs gestellt und beantwortet
werden, sondern es ist allgemein für den Unterricht von grosser Bedeutung.
Für das Unterrichten an einer Berufsmaturität ist es meines
Erachtens noch wichtiger als beim gymnasialen Unterricht (wobei es dort schon
sehr bedeutsam ist), für die Lernenden stets einen Alltagsbezug herzustellen.
Die Schüler sollen eine Verbindung zwischen Schule und Betrieb sehen und
wissen, wieso sie etwas lernen. Wenn der Nutzen von Gelerntem erkannt wird,
kann die intrinsische Motivation enorm gesteigert werden und Gelerntes wird
verknüpft (gilt auch für gymnasialen Unterricht).
Was ist mir in Bezug
auf meine Lehrerinnenrolle bewusst geworden?
Ich erachte es als besonders wichtig, dass der gymnasiale
Unterricht nicht mit dem BM-Unterricht verglichen wird. Beide haben ihre
Eigenheiten und das Lernen in der Schule muss an den Kontext angepasst werden. Auch
kann es beim Unterrichten an einer BM sehr darauf ankommen, ob ich eine
kaufmännische oder eine technische Klasse vor mir habe. Der Bezug zur
Betriebswelt sollte dort stets gewährleistet sein. Auch wurde mir bewusst, wie
wichtig es ist, dass man als Lehrperson mit Konfliktsituationen umgehen kann. Das
Wissen über lösungsorientierte Beratungsansätze können im Schulalltag von grosser
Bedeutung sein. Bevor überhaupt ein Problem eskaliert, kann mit einem gezielten
Gespräch präventiv vorgegangen werden. Dabei erachte ich es aber auch als
bedeutsam, dass man als Lehrperson erkennt, wenn man nicht mehr alleine mit
einem Problem zurecht kommt und sich professionelle Hilfe holen kann.
Was ich sonst noch zu
sagen habe zu diesem BP-Modul.
Ich fand es toll, dass wir durch die unterschiedlichsten
LernJobs und die Exkursionen einen vielseitigen Einblick in die Berufsbildung
in der Schweiz sowie den BM-Unterricht erhielten. Die Lektüre über die
lösungsorientierte Beratung sowie die damit verbundenen Diskussionen und
Übungen im BP-Unterricht fand ich sehr spannen. Ich hätte mir gewünscht, dass
die beiden anderen Bücher, welche ebenfalls prüfungsrelevant waren, ebenfalls
im Unterricht besprochen worden wären.
Das Verfassen eines Lernblogs war für mich sehr
gewinnbringend. Jedoch stimmt für mich das Aufwand-Ertrag-Verhältnis nicht.
Fast zu jeder BP-Lektion oder Lektüre habe ich mir viel Gedanken gemacht, es in
eigenen Worten wiedergegeben und darüber reflektiert. Ich habe einige andere
BP-Blog gelesen und gehaltvolle Kommentare dazu geschrieben. Das war sehr
zeitintensiv, weitaus mehr Aufwand als andere Arbeitsaufträge, die höher
bewertet (mehr Leistungspunkte) werden. Es wäre toll, wenn dies mehr angepasst
werden würde.
Ich mag es, wenn ich im Unterricht selbst tätig sein kann,
um Inhalte zu repetieren und zu verinnerlichen. Oftmals waren mir die Inputs
von Max zu lange, so dass ich nicht die ganze Zeit konzentriert dabei bleiben
konnte. Coaching-Gespräche selbst führen, Visualisieren, in Gruppenarbeiten an
einem Lernjob arbeiten usw. fand ich hingegen ansprechend und dabei fühlte ich
mich auch sehr engagiert.
Montag, 2. Juni 2014
Lerninhalte strukturieren
Wieso sollen Lerninhalte strukturiert werden?
Indem man Lerninhalte strukturiert, wird eine gewisse Ordnung geschaffen sowie etwas miteinander in Beziehung gesetzt. Damit kann man folgende Ziele verfolgen: Durch die didaktische Aufarbeitung der Inhalte, werden sie für die Lernenden besser fassbar, da automatisch eine Reduktion erfolgt. Zudem können durch die Struktur Zusammenhänge und Gesetzmässigkeiten besser aufgezeigt werden.
Ich erachte das Strukturieren von Inhalte als besonders wichtig für das Lernen. Ich kann mich sehr gut daran erinnern, dass ich Unterrichtsinhalte lange nicht verstanden habe und erst durch das selbstständige auseinandernehmen und neustrukturieren vor einer Prüfung ging mir das Licht auf. Ohne Vernetzungen und Verknüpfungen von verschiedenem Wissen können zwar Inhalte stupide auswendig gelernt, jedoch nicht verstanden werden. Für ein tieferes Verständnis muss Wissen miteinander verbunden und in Relation zueinander gesetzt werden.
Welche Methoden der Strukturierung gibt es?
Die bekanntesten Verfahren sind Mind Map, Concept-Map bzw. Begriffsnetz. Ich möchte an dieser Stelle vor allem auf das Begriffsnetz zu sprechen kommen, da ich dieses selbst erst selten angewendet habe. „Das Begriffsnetz ist eine grafisch dargestellte „Auslegeordnung“ einer „Sache“, also eines Themas. Im Gegensatz zum Mind Map stehen zentrale Begriffe miteinander in Beziehung (d.h. beeinflussen einander oder hängen voneinander ab). Diese Begriffe werden in Kästchen gesetzt und mit Pfeilen verbunden. Die Art der Beziehung wird am Pfeil angeschrieben, so dass eine Aussage entsteht [...]“ (Vonlanthen 2006: 4). Begriffsnetze sind geeignet um Beziehungen zwischen Sachverhalte oder Dingen ersichtlich zu machen. Wenn eine Lehrperson den Lernende den Auftrag erteilt, ein Begriffsnetz zu erstellen, kann leicht überprüft werden, ob die Schülerinnen und Schüler Zusammenhänge in einem bestimmten Sachgebiet differenziert wiedergeben können.
Es gibt ein paar Reglen, die beim Verfassen eines Begriffsnetzes zu beachten sind:
- Begriffe dürfen nur einmal verwendet werden.
- Begriffe sollen in einem sinnvollen Zusammenhang zueinander sein.
- Begriffe, die eng miteinander verbunden sind, sollen näher beieinander stehen.
- Begriffe, die nicht ins Netz passen, sollen beiseite gelegt werden.
- Begriffe, die etwas miteinander zu tun haben, werden mit Pfeilen verbunden (Pfeilrichtung spielt dabei auch eine Rolle).
- Bei jedem Pfeil muss dazugeschrieben werden, inwiefern die Begriffe miteinander zu tun haben.
- Das Netz sollte nicht unübersichtlich werden, darum nicht mehr als 6-12 Begriffe verwenden.
Quelle: Vonlanthen (2006). Lerninhalte strukturieren. EHB. Aufgerufen am 02.06.2014 unter http://www.bsc2.ehb-schweiz2.ch/Physik/Skript/Lerninhalte%20strukturieren.pdf.
Um komplexe Texte verständlich zu machen, ist diese Methode sehr passend. Als Vereinfachung könnten sogar die Schlüsselbegriffe bereits vorgegeben werden (z.B. alle im Text fett markierten Wörter).
Hier noch ein eigenes Beispiel zur Verdeutlichung zum Thema Bildungswesen in der Schweiz:
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